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Medienkommission der Bischöfe gibt Mandat zurück

Die Mitglieder der Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeit (Medienkommission) der Schweizer Bischofskonferenz SBK geben ihr Mandat per 31. Dezember zurück. Grund dafür ist eine veränderte Medienlandschaft, die, um zeitgemäss agieren und reagieren zu können, agilere Formate benötigt als ein reines Beratergremium.

Die Medienkommission der SBK ist ein Kind der Synode 72. Unter Medienbischof Paul Henrici entwickelte sie sich zu einem Gremium der SBK, das die Strategie und die Leitlinien der Medienarbeit festlegte. In Zusammenarbeit mit der Römisch-katholischen Zentralkonferenz RKZ und dem Fastenopfer wurden 2015 die katholischen Medienzentren in Lausanne, Lugano und Zürich eingerichtet.

Nun hat sich die Medienlandschaft stark verändert. In den Bistümern und in den kantonalen Landeskirchen sind Kommunikationsbereiche geschaffen worden, die Medienarbeit rasch und adäquat vor Ort und auf allen Kanälen leisten. Die sprachregionalen Medienzentren gelten in ihrem Gebiet als «Sprachrohr der katholischen Kirche», obwohl journalistisch vollkommen unabhängig und juristisch von einer eigenen Trägerschaft legitimiert. Auf Ebene der Schweizer Bischofskonferenz beschränkt sich die Medienarbeit heute auf Verlautbarungen der Bischöfe nach ihren Vollversammlungen und auf Stellungnahmen zu relevanten religiösen und gesellschaftlichen Themen. Diese Arbeit kann auch ohne ein Fachgremium von Expertinnen und Experten geleistet werden. Im Zuständigkeitsbereich der Medienkommission obliegt die Organisation und Durchführung der sogenannten Medienkollekte und des katholischen Medienpreises.

Sein Mandat zurückgelegt hat auch Mariano Tschuor, seit 2009 Mitglied und seit 2017 Präsident der Kommission. «Über Jahrzehnte hat die Medienkommission wichtige und wegweisende Arbeit geleistet. Dafür danke ich allen ehemaligen und jetzigen Mitgliedern der Kommission herzlich, insbesondere dem Präsidenten Mariano Tschuor und der geschäftsführenden Sekretärin Encarnación Berger-Lobato für ihren Einsatz im Dienste der katholischen Kirche in der Schweiz. Nun ist eine Reflexionspause notwendig, um in einem veränderten Medienumfeld neu aufgestellt wirksam tätig sein zu können», verdeutlicht Weihbischof Alain de Raemy.

Kommission für Kommunikation und Öffentlichkeit der Schweizer Bischofskonferenz SBK


Astrid Alexandre gewinnt den katholischen Medienpreis 2021 der Schweizer Bischofskonferenz

Die Radiojournalistin Astrid Alexandre gewinnt mit ihrer Podcastserie «1,7 milliuns» auf RTR den diesjährigen Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz. Mit einer speziellen Erwähnung ausgezeichnet wird der Journalist Martin Schmidt für sein Interview « Kronig muss gehen. Ein letztes Gespräch mit einem Sterbenden » (Walliser Bote).

«Wir verdienen eine Chance»
Die Jury des Katholischen Medienpreises hatte heuer das Privileg, aus einer ausserordentlich langen und mannigfaltigen Kandidaturenliste ihre Wahl treffen zu können. Die Podcastserie «1,7 milliuns» von Astrid Alexandre hat die Jury überzeugt, weil die Autorin in sieben Episoden unterschiedliche Facetten und Herausforderungen im Leben von Menschen mit Behinderungen ins Zentrum rückt. Rund jede fünfte Person in der Schweiz lebt mit einer körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigung. Obschon sich in den letzten Jahren einiges in Richtung Inklusion getan hat, bleiben diese Menschen in der Arbeitswelt, Vereinen oder Kultur nach wie vor wenig sichtbar. Ihre Beeinträchtigungen dominieren weiterhin unsere Wahrnehmung, wir tun uns als Gesellschaft immer wieder damit schwer, zunächst die Person wahrzunehmen anstatt uns auf ihre Beeinträchtigung zu konzentrieren. „Wir haben vielleicht eine Beeinträchtigung, aber wir sind auch Menschen. Auch wir verdienen eine Chance“, lässt Astrid Alexandre die 30-jährige Cristina zu Worte kommen. Cristina hat seit Kind eine Seitenlähmung und erlitt vor ein paar Jahren einen Hirnschlag. Nun lässt sie sich zur écolsiv-Assistentin ausbilden. Diese inklusive Ausbildung ermöglicht ihr, später an einer Schule zu arbeiten ‑ ein Arbeitsbereich, der bisher für Menschen mit Beeinträchtigungen nicht zugänglich war. Die Podcastserie regt zum Nachdenken an und bejaht die einzigartige und unverletzliche Würde eines jeden einzelnen Menschen.

Der katholische Medienpreis ist mit 4000 Franken dotiert.

«Gerade in dieser schwierigen Phase merke ich enorm, wie mir der Herrgott hilft»; solche Interviews gibt es in der Tagespresse regelmässig zu lesen. Das Interview von Martin Schmidt «Kronig muss gehen. Ein letztes Gespräch mit einem Sterbenden» ist der Jury trotz der klassischen Interviewform besonders aufgefallen. Schmidt befragt einen jungen Pfarrer auf der Palliativabteilung – nur wenige Wochen vor seinem Tod an Blutkrebs. Mit gezielten Fragen und respektvoller Neugierde gelingt es ihm, den letzten wichtigen Fragen im Leben Raum und Normalität zu verleihen. Schmidt schenkt uns einen Text voller Hoffnung – verpackt in bester journalistischer Manier.
Die spezielle Erwähnung ist mit 1'000 Franken dotiert.

Die Jury
Die Jury des katholischen Medienpreises 2021, unter dem Vorsitz von Anita Capaul, Geschäftsführerin der Chasa Editura Rumantscha, setzt sich zusammen aus:

  • Medienbischof Alain de Raemy, Weihbischof des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg
  • Davide Adamoli, Journalist und Archivar, Bistum Lugano
  • Encarnación Berger-Lobato, Leiterin Marketing und Kommunikation Schweizer Bischofskonferenz
  • Bernard Litzler, Direktor Katholisches Medienzentrum Lausanne
  • Harry Ziegler, Chefredaktor Zuger Zeitung

Preisverleihung
Die Preisverleihung findet öffentlich statt am 9. Dezember1, um 18.15 Uhr im Pfarreizentrum Dreifaltigkeit in Bern, in der Rotonda, Taubenstrasse 4, 3011 Bern
(Orientierungskarte: Eingang Sulgeneckstrasse verwenden)

Die Preisverleihung wird in Anwesenheit von Weihbischof Alain de Raemy stattfinden, welcher die Laudatio halten wird. Anmeldung unter .

Astrid Alexandre, aufgewachsen in einer belgisch-schweizerischen Familie in Graubünden, ist Radiojournalistin und Musikerin. Sie arbeitet teilzeitlich als Redaktorin bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha, wo sie v.a. über Themen zu Kunst, Kultur und Gesellschaft berichetet. Alexandre ist daneben als Musikerin solo und in verschiedenen Formationen zu hören. Sie erhielt sowohl für die künstlerische wie für die journalistische Arbeit bereits mehrere Auszeichnungen.

Martin Schmidt ist Journalist beim «Walliser Bote». Der 33-Jährige ist im deutschsprachigen Teil des Wallis aufgewachsen. Er hat an der Universität Bern Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert. Seit sechs Jahren recherchiert und schreibt er für die Lokalzeitung, den «Walliser Boten», wo er mittlerweile das Wirtschaftsressort leitet. Er berichtet über Wirtschaftsthemen und genauso über Dorfgeschichten, Schicksale und alles, was die Menschen in der Region bewegt. Neben seiner Arbeit als Journalist spielt Schmidt leidenschaftlich gern, aber auf bescheidenem Niveau, Fussball.

Der Katholische Medienpreis der Schweizer Bischofskonferenz
Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung verantwortungsvoller Medienarbeit schreiben die Schweizer Bischöfe den Katholischen Medienpreis aus. Sie möchten damit Werke und Initiativen auszeichnen, welche der Botschaft des Evangeliums ausserhalb der kircheneigenen Medien Ausdruck verleihen.
Liste der bisherigen Gewinner*innen

Schweizer Bischofskonferenz SBK