Bistum Genf-Lausanne-Freiburg

Papstbesuch vom 21. Juni 2018

Papst Franziskus besuchte am Donnerstag, 21. Juni 2018, die Schweiz und weilte zehn Stunden lang in Genf. Anlass dafür ist der 70. Jahrestag der Gründung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK; SKZ 11/2018). Der letzte Papstbesuch in der Schweiz liegt 14 Jahre zurück.

Von der Schweizer Regierung empfingen Bundespräsident Alain Berset und Ignazio Cassis den Papst. In einem ökumenischen Gebet rief Franziskus anschliessend zur Einheit der Christen auf. Ausgehend von den Worten des Apostels Paulus an die Galater lud er alle Christen dazu ein, im Geist zu wandeln, was bedeute, die Logik des Dienstes zu wählen und in der Vergebung fortzuschreiten und nicht bei den bestehenden Unterschieden stehen zu bleiben. «Gemeinsam gehen, gemeinsam beten, gemeinsam arbeiten: Das ist unser Königsweg heute.» Dabei sei das Ziel, die Einheit, nicht aus den Augen zu verlieren. Höhepunkt des Besuchs war die heilige Messe in den Palexpo-Hallen, wo der heilige Vater in seiner Predigt die Menschen dazu aufrief, wieder ein einfacheres Leben zu führen. «Viele Menschen verbringen heute ihr Leben in einem Tempo, das einem Angst macht», sagte der Pontifex. Der Papst kritisierte u. a. die Informationsflut, die in Form von Anrufen, Mitteilungen und sozialen Medien über viele Menschen täglich hereinbreche. Darunter litten die Beziehungen unter den Menschen. Er appellierte an die Gläubigen, den Menschen dem technischen Gerät wieder vorzuziehen. An der Messe nahmen nach Schätzungen der Genfer Polizei rund 30 000 Gläubige teil.

Nach der bewegenden Eucharistiefeier hatten die Mitglieder der SBK gemäss Medienmitteilung Gelegenheit, Papst Franziskus kurz zu begegnen. Als Geschenk überreichten sie ihm eine Kopie der Schwarzen Madonna von Einsiedeln. Diese wird auch in Argentinien verehrt – im Kloster Los Toldos. Das Kloster wurde vor 70 Jahren von Benediktinern aus Einsiedeln gegründet und ist dem Papst aus der Zeit bekannt, als er Erzbischof von Buenos Aires war.

Das Ereignis forderte auch die Sicherheitskräfte. Der Luftraum über Genf war eingeschränkt, die Armee verstärkte den Luftpolizeidienst. Das Grossaufgebot der Genfer Polizei wurde durch Beamte aus anderen Kantonen ergänzt.
Die Ansprachen sowie die Predigt finden sich im Netz unter http://w2.vatican.va/content/vatican/de.

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