206. Sitzung der DOK
Am 7. November traf sich die Deutschschweizre Ordinarienkonferenz DOK zur letzten Sitzung des Jahres; dies nicht in St. Josef, sondern im Centrum 66, Zürich. Der Morgen war dem Austausch und der internen Diskussion zur aktuellen Situation in der Kirche der Deutschschweiz und anstehenden Themen, die in der SBK weiter besprochen werden müssen, gewidmet. Die DOK selbst kann in zentralen Fragen nur beratend und vorbereitend funktionieren. Trotzdem wird dieser Austausch geschätzt. Die Spannungen und die Erwartungen auf Veränderungen an die Kirchenleitungen sind allerorten spürbar und teilweise schwierig auszuhalten oder zufriedenstellend zu erfüllen, zumal in kurzer Zeit. Gerade Gesetzgebungsprozesse sind langwierige Prozesse; dies zu vermitteln ist schwierig; Enttäuschung und Frustration können kaum vermieden werden. Gleichzeitig lief in den letzten Wochen der weltweite synodale Weg mit der synodalen Versammlung in Rom weiter; er löst die anstehenden Fragen für die Kirche Schweiz nicht, jedoch werden die synodale Gesprächsmethode und die Offenheit, unterschiedliche Sichtweisen zuzulassen und einzubeziehen von allen Beteiligten gelobt. Die synodale Methode wird als zukunftsträchtig für die Zusammenarbeit innerhalb der Kirche Schweiz gesehen. In den Diözesen laufen Prozesse, die für unterschiedliche Gremien Synodaliät fruchtbar anzuwenden versuchen (z.B. im Bistum Chur: Handreichung für eine synodale Kirche: 2023-Handreichung-Bistum-Chur.pdf).
Ein weiterer Teil des Austausches betraf die Massnahmen nach Erscheinen der Studie zu Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche. In allen Bistümern sind seither die bereits vorhandenen Massnahmen der Prävention und der Kommunikation sowie die Handhabung beim Umgang mit Meldungen nochmals geprüft und wo nötig angepasst oder verbessert worden. Gerade die Dokumentation soll noch besser überprüfbar und so aufgebaut sein, dass alle involvierten Stellen, gut koordiniert über den jeweiligen Stand informiert sind; dazu werden Schnittstellen geklärt. Das Bistum Basel hat sich dazu entschieden, künftig bei kanonischen Voruntersuchungen und der Prüfung von Antragsgesuchen auf Genugtuung auf externe juristische Unterstützung zu setzen, um eine noch grössere Unabhängigkeit als bisher zu gewährleisten (Bistum Basel: Externe kirchenrechtliche Voruntersuchungen und Prüfung der Genugtuungsanträge). Generalvikar Markus Thürig erläuterte den Mitgliedern der DOK die getroffenen Massnahmen im Bistum Basel und wies auf wichtige Aspekte der Klärung hin (siehe Mitteilung unter Bistum Basel).
Im Bereich der Katechese zeichnet sich vielerorts ein Wechsel vom Lernort Schule hin zum Lernort Pfarrei oder Kirche ab. Katechese in den Gemeinden gestaltet sich anders und wird weitere Aspekte wie Gemeindeaufbau und intergenerationelle Katechese enthalten. Dem trägt ein geplantes Werkbuch für religiöse Bildung und Katechese am Lernort Pfarrei einer Arbeitsgruppe des Netzwerkes Katechese Rechnung. Im Zuge der Revision des Modulbausatzes «Katechese mit Fachausweis» (siehe Communiqué der DOK Sitzung 205) ist dieses Lehrmittel ebenfalls wichtig. Die DOK unterstützt das Vorhaben und erteilte der Gruppe den Auftrag zur weiteren Erarbeitung. Sie dankt an dieser Stelle den Beteiligten für die engagierte Vorarbeit bis zur Projekteingabe und wünscht gutes Gelingen.
Bischofsvikar Hanspeter Wasmer übernahm an der letzten DOK-Sitzung im August das Mandat der Ansprechperson für die Jugendverbände der Deutschschweiz. Er hat sich inzwischen bereits mit einigen Verbänden und Fachstellen getroffen und begleitet die Neubesetzung der Fachstellen damp und OKJ, die koordiniert angegangen wird, um Synergien zu nutzen. Ausserdem stellt er die bessere Vernetzung der regionalen und diözesanen Fachstellen, die von Akteuren der Jugendarbeit Deutschschweiz bereits früher angemeldet wurde, erneut zur Diskussion. Die Bedürfnisse nach Koordination sollen geprüft und Vernetzung durch eine einfache Organisationsform, die noch besprochen werden muss, besser ermöglicht werden.
Im Zuge des neuen Datenschutzgesetzes werden die Bestimmungen für die Personaldaten geprüft und eine Zusammenstellung mit Antworten auf zentrale Fragen vorbereitet. Da sich die Kirche nach kantonalem Recht richtet, ist dies gerade für grössere Diözesen wie Basel ein komplexer Prozess. Ziel ist daher, dass die Vorgaben der Kirche dem Kanton mit den strengsten Vorgaben genügen. Die Diözesen sprechen sich hier ab, damit nicht allerorten dieselben Fragen geklärt werden müssen.
Schliesslich wurde von den Mitgliedern der DOK die Verteilung der Beiträge in der SKZ Kolumne «Carte blanche» besprochen. Die Diözesen wechseln sich dabei ab und suchen ihrerseits frei nach Autorinnen und Autoren. Gerne hofft die DOK auf zahlreiche interessierte Leserinnen und Leser nicht nur dieser Beiträge, sondern der ganzen thematisch attraktiv und vielfältig gestalteten Ausgaben der «Schweizerischen Kirchenzeitung» SKZ.
Deutschweizer Ordinarienkonferenz