In der Festschrift für den damaligen Basler Bischof Kurt Koch aus dem Jahre 2000 – die 2015 erschienene Festschrift für Kurt Kardinal Koch wird hier nächstens angezeigt – stellte der damalige Präsident der Zürcher Zentralkommission, René Zihlmann, seinen Beitrag unter das Stichwort "Einvernehmlich": Kirchliches Leben kann nur dann gelingen, wenn alle Beteiligten, die zur Führung eingesetzten Bischöfe, Priester und weiteren kirchlichen Beauftragten, die staatskirchenrechtlichen Organe, Gruppierungen der Kirche und die Gläubigen insgesamt dieses Stichwort als Leitlinie anerkennen und gemeinsam auf dem Weg Jesus Christus nachfolgen. Daraus ergibt sich nicht nur, dass in der Kirche und über die Kirche hinaus, wenn diese missionarisch sein will, Kommunikation nötig ist, sondern es gilt, wie es René Zihlmann auf den Punkt gebracht hat: "Kirche ist Kommunikation."
Mediensonntag 2015 – die Familie als Lernort der Kommunikation
Der Mediensonntag, der in diesem Jahr am 17. Mai gefeiert wird, ist in diesem Sinne mehr als ein thematisch interessanter Aufhänger für den Sonntagsgottesdienst, sondern weist uns auf einen Kernpunkt der Kirche und des kirchlichen Lebens hin. Umso wichtiger ist es, dass der Mediensonntag in den Pfarreigottesdiensten die gebührende Beachtung erfährt. Papst Franziskus stellt den Mediensonntag unter den programmatischen Titel [datei13444]. Was die Familie kennzeichnen sollte, gilt auch über diese kleine Gemeinschaft hinaus für die Kirche; die Kirche sollte auch der Ort sein, wo Kommunikation gelernt und ausgeübt wird. Wir wissen, dass vielerorts und auf vielen Ebenen der Weg zu diesem Ziel noch weit ist, gerade auch in der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz.
Kirche nicht als Heilsbesitzerin, sondern als Kommunikation des Heils
Umso wichtiger ist es, dass man sich vor Augen hält, dass Kirche Kommunikation ist und Kommunikation sein sollte. In diese Richtung zielt auch der Wuppertaler Theologieprofessor in seinem Werk "Kirche in der Glaubenskrise" (Herder 2013): "Ort des Heilswirkens Gottes ist die Welt." Denn Gott will das Heil aller Menschen (1 Tim 2,14). "Kirche ist kein Raum des Heils. Kirche ist eine intersubjektive Wirklichkeit. Sie ist Kommunikation des Heils. Und dazu ist sie in der Welt" (ebd. 207). Und weiter: "Kirche ist nicht im Besitz des Heils, ebenso wenig wie die Welt oder die Geschichte" (208). Kirche braucht mehreres, damit sie Kommunikation sein kann: Respekt der einzelnen Amtsträger und Gläubigen vor den andern, Dialog, das Gebet um Gottes Geist, aber auch Geld – in diesem Sinne sei die Kollekte vom Mediensonntag allen Gläubigen wärmstens empfohlen.