Peter Schaber: Intrumentalisierung und Würde. (mentis Verlag) Paderborn 2010, 160 Seiten.
Menschenwürde ist in juristischen, philosophischen, sozialpolitischen und theologischen Diskursen zu einem der Zentralbegriffe geworden. Der Zürcher Philosoph Peter Schaber legt nun mit dieser Schrift eine konzise Arbeit vor, die diesen Begriff präzisiert. Ausgehend vom kantischen Instrumentalisierungsverbot, dass der Mensch nie ausschliesslich als Mittel gebraucht werden darf, gelingt es ihm, einen scharfen Begriff von Würde herauszuschälen.
Dabei ist der Anspruch auf Selbstachtung zentral. Mit der Beschreibung von Situationen der Erniedrigung schafft es der Autor, plastisch werden zu lassen, welche zentrale Rolle der Selbstachtung zukommt. Sie ist eine spezifisch menschliche Eigenschaft. Tiere können konsequenterweise auch nicht erniedrigt werden, was das Sprechen von einer Würde der Kreatur – so in unserer Bundesverfassung – fragwürdig erscheinen lässt. Die heutigen Debatten sollten nicht mehr unter Schabers Diskussionsniveau fallen, viele Missverständnisse und Unverständlichkeiten würden so gar nicht erst aufkommen. Gerade der Theologie, wo manchmal mit einem emphatischen, aber auch schwammigen Menschenwürdebegriff operiert wird, täte es gut, diesen Text mit seiner analytischen Genauigkeit zu rezipieren.