Schweizer Kapuziner
Im Herrn verschieden
Barnabas Flammer wurde am 22. Januar 1935 in Oberuzwil SG geboren, trat 1956 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 2. Juli 1961 zum Priester geweiht. Eigentlich wollte Br. Barnabas in die Seelsorge, musste aber weiterstudieren (Bibelwissenschaft) und führte später an der ordenseigenen Hochschule die jungen Kapuziner in die Welt der Bibel ein. Nach Aufhebung der Hochschule war er Dozent für Studenten in Chur und Luzern, begleitete Absolventen der Theologiekurse für Laien und war gefragter Pilgerbegleiter ins Heilige Land. Br. Barnabas war aber nicht nur Dozent, er war mehrmals Oberer in unseren Klöstern, gehörte zum Leitungsgremium der Schweizer Kapuzinerprovinz und wirkte schliesslich über Jahre als engagierter Seelsorger. Es zeichnete ihn aus, dass ihm nicht nur Wissenschaft und Spiritualität wichtig waren, sondern dass er sich auch beim Holzspalten und Jäten im Garten wohl fühlte. Gesundheitliche Schwierigkeiten machten eine Übersiedlung in die Pflegeabteilung des Klosters Schwyz nötig, wo er am 31. Oktober 2020 starb.
Hildegar Höfliger wurde am 10. Juni 1935 in Zürich geboren, trat 1956 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 3. Juli 1960 zum Priester geweiht. Der in Zürich geborene und aufgewachsene Br. Hildegar war ein gefragter begabter und gefragter Prediger. Legendär ist seine Beschreibung einer guten Predigt: «Kurz, prägnant, interessant.» Nach Aufgabe der ordenseigenen Hochschule wurde er Beauftragter für die Weiterbildung der Seelsorger in der Diözese Basel. Ab 1988 war er Hausoberer in den Klöstern Zug und Luzern, wo er auch Laienkräfte engagierte. 1998 nochmals ein Wechsel: zum Pfarrer in Landquart und gar noch zum Dekan. Eine Erkrankung liess Br. Hildegar das Pfarramt aufgeben und in die Kapuzinerniederlassung nach Zürich ziehen. Auch von dort aus war er weiterhin aktiv als gefragter Referent und als priesterlicher Mitarbeiter erst in Urdorf und dann in Pfäffikon ZH. Als sich gesundheitliche Schwierigkeiten mehrten, zog er 2019 um ins Pflegekloster Schwyz. Der Prediger und gewandte Redner wurde stiller und schweigsamer und durfte am 14. Oktober 2020 in die ewige Ruhe eingehen.
Sigisbert Regli wurde am 10. März 1938 in Andermatt UR geboren, trat 1959 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 5. Juli 1964 zum Priester geweiht. Nach den Schulen in Andermatt besuchte Sigisbert das Kapuzinergymnasium in Appenzell. Nach Rekruten- und Unteroffiziersschule wurde er Kapuziner. Nach der Priesterweihe folgte ein Weiterstudium mit Doktorat. Zehn Jahre lang war Br. Sigisbert Dozent für Dogmatik an der ordenseigenen Hochschule. Dozent war er auch am katechetischen Institut und am Kurs der Theologie für Laien. Nicht weniger bedeutend war, wie er die Schwesterngemeinschaft des Seraphischen Liebeswerks in Solothurn und die Schwestern des Kapuzinerinnenklosters Nomen Jesu in Solothurn begleitete. Nicht zu vergessen auch, wie er es verstand, Gremien, Sitzungen und Versammlungen zu leiten. Und schliesslich der Mensch Sigisbert: Sein träfer Witz, seine Freude, mit Schalk alte Geschichten neu zu beleben, seine Begeisterung für die Berge und sein Geschick als Bergführer zeichneten ihn aus. Eindrücklich zuletzt, wie er vom Virus betroffen Gott für seine treue Führung dankte. Am 21. Oktober 2020 durfte er zur ewigen Ruhe finden.
Titus Bärtsch wurde am 28. Juli 1937 in Heiligkreuz/Mels SG geboren, trat 1957 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 1. Juli 1962 zum Priester geweiht. In Heiligkreuz/Mels geboren und aufgewachsen, machte Br. Titus den üblichen Weg übers Kapuzinergymnasium, Matura, Ordenseintritt und Priesterweihe. Darauf Weiterbildung in England mit Examen (Bachelor of Arts). 1969 wurde er Lehrer und Präfekt am Kapuzinergymnasium in Stans. Nach Aufgabe des Gymnasiums in Stans 1988 wechselte er nach Appenzell (bis 2001), wiederum als Lehrer und Präfekt. 2001 Umstellung: Im Kloster Brig sechs Jahre Hausoberer und Seelsorger im Wallis, dann zwei Jahre als Spitalseelsorger in Altdorf und schliesslich wieder Brig, bevor er als Wallfahrtsseelsorger für Deutschsprachige und Vertreter des Guardians nach Madonna del Sasso im Tessin wechselte. Seinen aktiven Lebensabend verbrachte Br. Titus ab 2017 in seinem Heimatkloster Mels, wo ihn das Coronavirus überraschte und ihn am 22. Dezember 2020 zur ewigen Heimat gelangen liess.
Br. Karl Flury