Ordensgemeinschaften

Kapuzinerkloster Rapperswil

Im Herrn verschieden 
Justin Thalmann wurde am 25. Februar 1941 in Rapperswil SG geboren, trat 1959 in den Kapuzinerorden ein und legte am 17. September 1963 die ewigen Gelübde ab.
Br. Justin (getauft auf den Namen Gustav) wuchs mit sieben Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Schon früh wollte er Kapuziner werden und konnte mit 17 Jahren die Kandidatur im Kloster Luzern beginnen. Ein Leben lang war er als Koch tätig (er schloss «nebenbei» mit bestem Erfolg eine Kochlehre ab), obwohl ihn ein Leben lang gesundheitliche Probleme plagten. Neben den körperlichen Beschwerden plagten ihn lange auch seelische Schmerzen, doch fand er immer mehr zur Freiheit der Kinder Gottes. Als er immer häufiger zwischen Spital und Kloster pendeln musste, wuchs der Wunsch nach dem Heimgehen, und so durfte er, der lebenslang für die Brüder gekocht hatte, am 27. Juli im Pflegekloster Schwyz die Einladung zum himmlischen Festmahl annehmen. Am 17. August fanden der Auferstehungsgottesdienst und die Beisetzung im Kloster Wil statt, wo Br. Justin die letzten Jahre gelebt und gewirkt hatte. 

Damasus Flühler wurde am 17. Juli 1937 in Oberdorf NW geboren, trat 1958 in den Kapuzinerorden ein und wurde am 30. Juni 1963 zum Priester geweiht. Ein froher, bodenständiger Kapuziner ist mit ihm gestorben: der Mitbruder, Lehrer, Spitalseelsorger, Spiritual und Guardian Bruder Damasus Flühler. Zusammen mit zehn Geschwistern aufgewachsen, hätte er nach dem Wunsch des Vaters, Finanzdirektor des Kantons Nidwalden, eine Banklehre machen sollen, doch er wurde Kapuziner und über Jahre Lehrer für Biologie, Geografie und Religion am Kapuzinergymnasium Stans. Anschliessend war seine Hauptaufgabe die Spitalseelsorge am Kantonsspital und vor der Aufhebung des Klosters 2004 (nach 422 Jahren) war er dazu Oberer des Klosters. In den folgenden Jahren musste Br. Damasus noch zweimal ein aufgehobenes Kloster verlassen (Altdorf 2007, Brig 2018). Die letzten Jahre verbrachte Br. Damasus im Kloster Schwyz. Mit seinem Humor, seinem ausgeglichenen und ausgleichenden Wesen tat er allen gut. Die Altersbeschwerden blieben aber nicht aus, und am 6. August durfte er zur ewigen Freude eingehen. Am 16. August, beim Abschiedsgottesdienst im Kloster Luzern, erklang treffend mit Flöte und Orgel das Nidwaldner Tanzlied «Händ anenand, nänd anenand, händs mitenand scheen». Damasus wird’s gefreut haben, und die Engelchöre haben wohl mitgesungen.

Br. Karl Flury