Die Inländische Mission (IM) fördert pfarrei-übergreifende Aktivitäten und Projekte, die der Glaubensverbreitung dienen. Über Jahrzehnte waren dies kirchliche Bauten in Diaspora- und Bergregionen.
Heute stehen Unterhalt und Restauration von Kirchen im Vordergrund, die für Gottesdienste benötigt werden. Hinzu kommen neue Vorhaben besonders für Jugendliche und junge Erwachsene. Die im Jahre 1863 von Laien gegründete Inländische Mission ist das älteste kirchliche Hilfswerk in der Schweiz. Es wird von einem Verein getragen, dem Vertreter der Bistümer, Pfarreiseelsorger aus allen sechs Diözesen, ferner Laien aus Wirtschaft und Politik sowie Repräsentanten der staatskirchlichen Behörden und Einzelmitglieder angehören, insgesamt 26 Personen.
Unter dem Vorsitz des ehemaligen Ständerates Paul Niederberger (Büren NW) führte die IM an ihrem Sitz in Zug die 153. Ordentliche Mitgliederversammlung durch. Aus finanzieller Sicht dürfe das Jahr 2016 als gut bezeichnet werden, obwohl das Epiphanieopfer widerum einen Rückgang aufwies, sagte Niederberger. Das Bettagsopfer konnte hingegen etwas gesteigert werden. Den Rückgang der Gottesdienstbesucher spürt auch die IM. Bischof Felix Gmür wies als Vertreter der Bischofskonferenz in seinem Dankwort für die materielle Unterstützug der Seelsorge durch die IM auf diese Entwicklung hin. Ihm wie der IM selber ist es daher ein eminentes Anliegen, dass die Seelsorger, Priester wie Laien, die von den Bischöfen angeordneten Kollekten namhaft unterstützen.
Zusammen mit Beiträgen einzelner Kirchgemeinden und direkten Spenden ergab das Epiphanieopfer im Jahre 2016, bestimmt für konkrete Projekte der Pfarreien Verenamünster in Bad Zurzach, Obergesteln (VS) und Ludiano (TI), 607 487 Franken, die Bettagskollekte 721 309 Franken. So konnte die IM für Seelsorgeprojekte und ältere bzw. kranke Seelsorger wiederum eine Million Franken zur Verfügung stellen. Wo nötig und sinnvoll, stellt die IM zudem für konkrete enovationsprojekte Direktbeiträge und zinslose Darlehen zur Verfügung, im Jahre 2016 insgesamt 880 000 Franken. Schliesslich werden immer noch ältere und/oder kranke Seelsorger vor allem in den Berggebieten, die auf materielle Hilfe angewiesen sind, von der IM unterstützt.
Für Paul Niederberger, der seit 2008 als Präsident der IM vorgestanden hat und nun auf eine Wiederwahl verzichtet hat, wurde von der Mitgliederversammlung Ständerat Peter Hegglin (Edlibach ZG) zum Vorsitzenden gewählt. Der übrige Vorstand mit Vizepräsident René Zihlmann (Zürich), Urs Staub (Boll BE), Dirk de Winter (Aire GE), Madeleine Winterhalter-Häuptle (St. Gallen) und Pfarrer Andreas Rellstab (Zürich) im Amt bestätigt. Urban Fink-Wagner (Oberdorf SO), der bis April 2016 dem Vorstand angehört hatte, übernahm im vergangenen Jahr als Nachfolger von Adrian Kempf die Geschäftsführung der IM. Neu hinzugekommen sind als Einzelmitglieder zusammen mit Peter Hegglin (Edlibach ZG) Antonio Hautle (Schenkon LU) und Jacques Rime (Grolley). Sowohl dem zurücktretenden Präsidenten Paul Niederberger wie den altershalber ausgeschiedenen Thomas Perler (Murten FR) und Ferdinand Luthiger (Luzern) wurden Dank und Anerkennung für ihren jahrelangen grossen Einsatz zugunsten der Belange der IM zum Ausdruck gebracht. Vizepräsident René Zihlmann (Zürich) würdigte insbesondere das neunjährige Wirken von Paul Niederberger, der mit klarem Blick für Zahlen und für die organisatorischen Belange die IM während neun Jahren positiv, unaufgeregt, seriös, sachlich und oft mit einer Prise Humor führte. Niederberger selber reagierte mit dem Hinweis, dass er die ihm gestellten Aufgaben stets gern erfüllt habe.