Bischof Jean-Marie Lovey vom Vatikan entlastet
Bischof Jean-Marie Lovey begrüsst die Antwort Roms auf die Voruntersuchung, mit der Bischof Joseph Maria Bonnemain beauftragt worden war und deren Ergebnisse im Januar an den Vatikan weitergeleitet worden waren. Diese Untersuchung, die mehrere Schweizer Bischöfe betraf, war aufgrund bestimmter Behauptungen eingeleitet worden, die im September 2023 den Medien zur Kenntnis gebracht worden waren und sich auf eine Situation bezogen, die mehrere Jahre zurücklag.
Weder Vertuschung noch Arglist
Die am 4. Oktober eingegangene Antwort aus Rom, die vom Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, Kardinal Robert Francis Prevost, unterzeichnet ist, stellt fest, dass die Untersuchung gezeigt hat, dass Bischof Jean-Marie Lovey keine Fehler bei der Behandlung des Falls begangen hat und dass weder Vertuschung noch Arglist nachgewiesen werden konnten. Das römische Dikasterium hat jedoch festgestellt, dass die Anzeige mit einer unzulässigen Verzögerung gemacht worden sei, sodass die vom kanonischen Recht geforderten Fristen erheblich verletzt worden seien. Auf dieser Grundlage verhängt das Schreiben aus Rom keine formellen Sanktionen, erinnert Bischof Lovey aber an die strikte Einhaltung der geltenden kanonischen Normen für die Behandlung und Prävention von Missbrauch, die der Schweizer Bischofskonferenz bereits bestens bekannt und von ihr gründlich studiert wurden.
Eine Ermutigung, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen
Da das Schreiben aus Rom keine Verurteilung von Bischof Lovey im Umgang mit diesem Fall ausspricht, ist es eine Ermutigung, den eingeschlagenen Weg im Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche weiterzugehen. Bischof Jean-Marie Lovey hat die feste Absicht, die Angelegenheit entschlossen weiterzuverfolgen, wie er es in den letzten Jahren bereits mehrfach getan hat. Es genügt, an den Prozess zu erinnern, der zur strikten Unabhängigkeit der diözesanen Kommission «Sexueller Missbrauch im kirchlichen Kontext» (ASCE) im Jahr 2021 führt; an die strikte Anwendung der Präventionsmassnahmen und der geltenden Verfahren zur Meldung von Missständen; an die kürzlich erfolgte Bildung einer neuen «Diözesankommission für Prävention», begleitet von der bevorstehenden Veröffentlichung eines Verhaltenskodex Anfang 2025, oder die vollständige Publizierung der externen Prüfung über den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Diözese Sitten, mit der die Firma Vicario Consulting im Juni beauftragt wurde. Hier nimmt das Bistum Sitten schweizweit eine Vorreiterrolle ein.
Bischof Lovey erneuert seine Entschlossenheit, gegen jede Form des Missbrauchs in der Kirche vorzugehen, um insbesondere die Kleinsten und Schwächsten zu schützen und sich für eine Kirche einzusetzen, die ein „sicheres Haus für alle“ ist und dem Evangelium treu bleibt.
Kommunikationsstelle der Diözese