Deutschsprachige Bistümer

209. Sitzung der DOK

An ihrer dritten jährlichen Sitzung vom 27. August verabschiedete die DOK Marianne Pohl-Henzen, Bischöfliche Delegierte der Bistumsregion Deutschfreiburg mit herzlichem Dank für ihre Mitarbeit im Gremium in die Pension. Ihre Nachfolge tritt Isabella Senghor an, die als Bischöfliche Beauftragte in einer leicht umstrukturierten Aufgabenverteilung die Vertretung für Deutschfreiburg übernimmt.

Die DOK beriet sich über die Umsetzung der Prioritäten und Zielsetzungen der Schweizer Bischofskonferenz für die Jahre 2025 bis 2030 besonders im Hinblick auf notwendige anstehende Sparmassnahmen. So konnten breitere Rückmeldungen eingeholt werden, welche durch die Mitglieder in die Diskussion der Fachgruppen und die PFK einfliessen.

Das liturgische Institut der deutschsprachigen Schweiz in Fribourg nahm in einer Überarbeitung der Statuten die bewährte Praxis sowie die in den Jahren seit der Wiedererrichtung 2004 entstandenen Veränderungen auf. Dr. Gunda Brüske, Leiterin des Liturgischen Institutes, war an der Sitzung anwesend und erläuterte diese. Dazu brachte sie weitere Diskussionspunkte zu Themen aus der liturgischen Praxis und Bildung ein, die jedoch in dieser Sitzung nicht entscheidend besprochen werden konnten. Auf Ebene der SBK beschäftig sich gegenwärtig die Arbeitsgemeinschaft kirchliche Dienste mit ähnlichen Fragen; Dr. Gunda Brüske ist darin ebenfalls Mitglied. Die dort geführten Beratungen und deren Ergebnisse sollen zu einem späteren Zeitpunkt in die weitere Besprechung der DOK einfliessen und eine breitere Sicht ermöglichen. Die DOK bedankt sich bei Dr. Gunda Brüske und dem Team vom Liturgischen Institut für die intensive Arbeit.
In der letzten Sitzung berichtete Sandra Rupp Fischer vom laufenden Jubilate-Projekt. Gerade im Rahmen dieses Projektes ist die internationale Vernetzung und der Dialog in der Kirchenmusik im deutschsprachigen und ökumenischen Raum wichtig. Um diese weiterhin zu gewährleisten, delegiert die DOK Prof. Dr. Martin Hobi in die Arbeitsgemeinschaft ökumenisches Liedgut und dankt für seine Bereitschaft, diese Vernetzungsaufgabe wahrzunehmen.
Weitere besprochene Traktanden wurden durch den Bildungsrat und deren Geschäftsführer Jörg Schwaratzki angestossen und betreut. Die DOK dankt ihm und allen Mitgliedern des Bildungsrates für ihren Einsatz in einem stetig sich wandelnden Bildungsumfeld.

In diesem Umfeld startete das Reuss-Institut einen neuen Weg in Richtung eines dualen Bildungsganges für Gemeindeentwicklung nach Vorbild der anglikanischen Kirche und deren „Fresh Expressions of Church and Pioneering“. Seit 2021 wird dieses Angebot im Auftrag der DOK vom Bildungsrat evaluiert. Die DOK beriet inzwischen über einen Zwischenbericht, der von der Qualitätssicherungskommission des Bildungsrates der katholischen Kirche in der Deutschschweiz verfasst wurde und zu dem die Konferenzen der Pastoralamtsleitenden sowie der Personalverantwortlichen ihre Stellungnahmen zuhanden der DOK und des Bildungsrates eingebracht hatten. Zur Evaluation wird eine gemeinsame Kommunikation der DOK mit dem Reuss-Insitut veröffentlicht, die in einem gesonderten Anhang zu diesem Communiqué zu finden ist. Für die konstruktive Arbeit sei allen Beteiligten gedankt.

Die DOK ernannte zudem zwei neue Mitglieder für den Bildungsrat: Daniel Ritter, Fachstelle Religionspädagogik REP der katholischen Landeskirche Thurgau Weinfelden als Fachperson aus der kirchlichen Bildungsarbeit und Daniel Krieg, Regens Priesterseminar St. Luzi, Chur als Vertreter der Regentien.

Ebenfalls im Bereich der Ausbildung tätig ist Prof. Dr. Christian Preidel, Vorsitzender des Leitungsteams des Religionspädagogischen Institutes RPI in Luzern. Er berichtete der DOK vom Spannungsfeld zwischen spezifischem Berufsprofil und der Verbindung zu akademischen Fakultäten, in dem sich die Ausbildung am RPI bewegt. Der Ausbildungsgang wurde dem entsprechenden Qualifikationsprofil angepasst. Die Arbeit in der Glaubenskommunikation, welche das RPI leistet und weiterentwickelt, wird von der DOK begrüsst. Suchbewegungen, wie diese Kommunikation in wechselnden Rahmenbedingungen an Schulen und in Pfarreigemeinschaften für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wirkungsvoll und überzeugend in die Zukunft hin geleistet werden kann, bildet eine der grossen Herausforderungen; in dieser Herausforderung steht auch die DOK selbst.

Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz DOK


Gemeinsames Communiqué der DOK und des Reuss-Instituts Luzern

Evaluation Reuss-Institut

1. Stand der Evaluation
Der Bildungsrat evaluiert im Auftrag der DOK seit 2021 die Angebote des Reuss-Instituts in Luzern. Das Reuss-Institut bietet einen dualen Bildungsgang für «Gemeindeentwicklung, Fresh Expressions of Church und Pioneering» an. Als Vorbild dienen hierfür Modelle der anglikanischen Kirche von England. Bislang haben sich 15 Personen für den dualen Bildungsgang entschieden und 29 für Weiterbildungsmodule. Die ersten sechs Absolvierenden werden in diesem Sommer zertifiziert.
Die DOK beriet nun über einen Zwischenbericht. Verfasst wurde er von der Qualitätssicherungskommission (QSK) des Bildungsrates der katholischen Kirche in der Deutschschweiz. Die Verantwortlichen in den Bistümern für Pastoral und Personal nahmen dazu differenziert Stellung. Die DOK kommt zu folgendem Zwischenergebnis:

2. Zwischenergebnis der Evaluation
Die DOK sieht das ökumenische Engagement des Reuss-Instituts für missionarische Pastoral und anerkennt seine Qualität: Das Curriculum wurde unter Anleitung der QSK konsequent im Sinne eines dualen Bildungswegs auf dem Niveau der Höheren Fachschulen (HF) überarbeitet. Das entsprechende Niveau 6 im nationalen Qualifikationsrahmen für Berufsbildung wird erreicht. Der Bildungsgang zielt nicht auf die bestehenden Berufsbilder. Seine Spezialisierung auf Gemeindeentwicklung löst diese Querschnittskompetenz von einer religionspädagogischen oder seelsorglichen Qualifikation ab.
Die DOK hält an den etablierten Qualifikationsprofilen (Seelsorgerin/Seelsorger; Religionspädagogin/Religionspädagoge; Katechetin/Katechet; kirchliche Jugendarbeiterin/kirchlicher Jugendarbeiter) und den bestehenden Ausbildungen fest (theologische Fakultäten, RPI, ForModula). Die DOK anerkennt deshalb den dualen Bildungsgang des Reuss-Instituts nicht als Ausbildung, die für einen kirchlichen Beruf qualifiziert.

Absolvierende des Reuss-Instituts sollen deshalb nicht in den genannten Berufen angestellt werden, sofern sie nicht über den entsprechenden kirchlichen Berufsabschluss verfügen. Wenn die Absolvierenden die nötige Qualifikation nachträglich erwerben möchten, prüfen kirchlich anerkannte Ausbildungsstellen, welche Vorleistungen anerkannt werden und welche Studienleistungen noch erbracht werden müssen, um anschliessend in einem der oben genannten Berufe tätig sein zu können.

3. Perspektiven
Die DOK erkennt das Potenzial, dass Freiwillige und Berufsleute durch situativ passende Konzepte und Methoden wie u.a. Fresh Expressions of Church kirchliches Leben weiterentwickeln. Aus diesem Grund sieht die DOK in den Weiterbildungsangeboten des Reuss-Instituts eine Ergänzung im kirchlichen Weiterbildungsangebot. Die DOK nimmt allerdings auch wahr, dass der vom Reuss-Institut gewählte spezielle pastorale Ansatz nicht in der vollen Breite akzeptiert ist und zu Fragen mit Blick auf die Transformation der Pastoral in der Deutschschweiz führt.
Die DOK hatte den Bildungsrat ursprünglich beauftragt, das Bildungsangebot des Reuss-Instituts während fünf Jahren zu evaluieren. Falls das Reuss-Institut eine Fortsetzung der Evaluation in den kommenden zwei Jahren wünscht, soll der Bildungsrat gemeinsam mit dem Reuss-Institut einen neuen Evaluationsfokus festlegen.
Die DOK und das Reuss-Institut bedanken sich für die geleistete Arbeit durch Bildungsrat und QSK sowie durch die Konferenzen der Pastoralamtsleitenden und der Personalverantwortlichen.

Für die DOK: GV Guido Scherrer, Präsident
Für den Vorstand des Reuss-Instituts: Mélanie Fretz, Präsidentin