Joachim Schmiedl (Hrsg.): Nationalsynoden nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Rechtliche Grundlagen und öffentliche Meinung. (= Theologische Berichte 35). (Paulusverlag) Freiburg / Schweiz 2013, 276 Seiten.
Der vorliegende Band ist die Frucht einer Mainzer Fachtagung von 2011, die den Kontext den Würzburger Synode aufarbeiten wollte. Elf Aufsätze geben einen Überblick über die Themen sowie den Beginn und Verlauf von synodalen Vorgängen in Südamerika (Medellin 1968), in den Niederlanden, Deutschland (Ost und West), Österreich und der Schweiz; vorangestellt ist ein Überblick über die Partikularkonzilien insgesamt. Angesichts der nachkonziliären Kirchenentwicklung, die durch einen zunehmenden römischen Zentralismus gekennzeichnet ist, und den Anstössen von Papst Franziskus in Richtung mehr Synodalität und Kollegialität verdient der vorliegende Tagungsband besondere Beachtung. Herausgehoben seien die Beiträge von Markus Ries und Rolf Weibel über die Synode 72. Markus Ries sah für die Schweiz die Herausforderung, die Beschlüsse des Konzils in einer kleinteiligen und pluriformen Gesellschaft und Kirche verankern zu müssen, wozu eine «beträchtliche Virtuosität» gefordert war. Rolf Weibel schildert den Einbezug der nicht besonders interessierten Öffentlichkeit und die Betonung von Offenheit und Dialog. Was die Basler Synode am Schluss sagte, gilt noch heute: Die Reform der Kirche geht weiter!