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Der Preis «Interkulturelle Pastoral» geht an die «Unité pastorale des Montagnes neuchâteloises»

Die Jury der Kommission Migration und migratio, die Dienststelle der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) für die Seelsorge an Migrantinnen und Migranten und Menschen unterwegs, vergab den Preis für eine interkulturelle Pastoral in diesem Jahr an den Verein «Unité pastorale des Montagnes neuchâteloises».

Diese Pastoraleinheit legte ein umfassendes Projekt vor. Die Interkulturalität in der Projektentwicklung, die Umsetzung in der Praxis und die Lebensfähigkeit dieser Vereinigung überzeugten die Fachjury. Ihre Initiative für eine interkulturelle Pastoral wurde in dieser Region Neuenburgs zu einer Realität, in der das Zusammenleben von örtlichen Pfarreien mit den Sprachgemeinschaften erfolgreich umgesetzt wird. Sie wird Sichtbar in der Liturgie, der Katechese und der Diakonie. Die Dienststelle migratio der Schweizer Bischofskonferenz gratuliert den Pfarreien La Chaux-de-Fonds, Le Locle, Le Cerneux-Péquignot und Les Brenets sowie der mit ihnen verbundenen italienischsprachigen katholischen Gemeinschaft La Chaux-de-Fonds/Le Locle und der portugiesischsprachigen katholischen Gemeinschaft der Montagnes neuchâteloises.

Die neue Nationaldirektorin von migratio, Isabel Vasquez, begrüsst diesen Weg hin zu einer interkulturellen Pastoral und stellt fest, dass das Gemeinschaftsprojekt dieser Seelsorgeeinheit bereits gut funktioniert und von echten freundschaftlichen Verbindungen getragen wird. Sie überreichte den Preis persönlich an Abbé Christophe Godel und sein Team am 20. November im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Kirche Sacré-Cœur in La Chaux-de-Fonds.


Die Bischöfe hören den Jugendlichen zu

Die ordentliche Versammlung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) fand vom 28. bis 30. November am Sitz des Benediktinerklosters Mariastein SO statt. Am ersten Tag trafen sich die Mitglieder der SBK mit Jugendlichen und Verantwortlichen von katholischen Jugendpastoralen, -verbänden und -bewegungen aus der ganzen Schweiz. Das Treffen stellte einen wichtigen Meilenstein betreffend das Projekt „Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der katholischen Kirche in der Schweiz“ dar, das die SBK für 2019 lanciert hat.
 
Das Hauptthema des Treffens war die Zukunft der katholischen Kirche in der Schweiz aus der Sicht der Jugend. Rund 30 Jugendliche sowie Leiterinnen und Leiter von Jugendorganisationen aus allen Sprachregionen der Schweiz waren gekommen, um ihre Freuden und Sorgen, ihre Glaubenserfahrungen und ihre Pläne mit den Schweizer Bischöfen und Territorialäbten zu teilen. Das Engagement der Jugendlichen und ihrer Vertreterinnen und Vertreter war spürbar, ebenso wie ihre Motivation für den Aufbau einer solidarischeren Welt, die in der Botschaft Christi verankert ist.

In einer freundschaftlichen Atmosphäre vertieften Bischöfe und Jugendliche Themen wie die Stärken und aktuellen Sorgen der Jugendlichen, die persönliche Erfahrung des Glaubens an Jesus Christus oder auch die großen Herausforderungen bei der Weitergabe des Glaubens und der Beteiligung der Jugendlichen am Leben der Kirche. Die Bischöfe waren von der Bedeutung der Überlegungen beeindruckt. In einem abschließenden Plenum wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen ausgetauscht und Zukunftsperspektiven für den synodalen Prozess skizziert, darunter die Idee, einen Jugendrat der SBK zu gründen.
 
Nächstes Treffen geplant
In gleicher Absicht eines Weges zur Erneuerung der katholischen Kirche in der Schweiz ist anlässlich der ordentlichen Versammlung der SBK im Juni 2023 in Einsiedeln ein Treffen mit den Ordensgemeinschaften geplant. Dies ist eine Gelegenheit, sich mit den in den Orden engagierten Personen über den laufenden synodalen Prozess auszutauschen, ihre Bedeutung für die Religiosität in der Schweiz zu markieren ihre besonderen Anliegen und Projekte zu hören und die Verbindungen und die Zusammenarbeit zu stärken.
 
Sternsingerinnen und Sternsinger
Im Anschluss an die Diskussionen mit den Jugendlichen wurden die von Missio angeleiteten „Sternsingerinnen und Sternsinger“, die als Könige verkleidet waren und leuchtende Sterne trugen, von allen Teilnehmenden willkommen geheissen. Mit ihren Liedern und Gedichten brachten die Kinder an diesem ersten Arbeitstag Freude und weihnachtliche Wärme in den Geist des Teilens und der Solidarität mit den Ärmsten der Armen.
 
Treffen mit dem Apostolischen Nuntius

Am nächsten Tag hatte die Schweizer Bischofskonferenz die Ehre, den Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Martin Krebs, zu empfangen. Das Treffen gab allen Bischöfen die Gelegenheit, sich über den laufenden synodalen Prozess auszutauschen.
 
Sexueller Missbrauch
Die SBK stellt weiterhin den Betrag von Fr. 300’000,- für den Fonds zur Entschädigung von Opfern sexuellen Missbrauchs, der im kirchlichen Kontext begangen wurde und verjährt ist, zur Verfügung. Es handelt sich um die fünfte Erneuerung dieser Finanzierung.
Die SBK hat die Statistik 2021 der bei den diözesanen Expertengruppen eingegangenen Meldungen über sexuellen Missbrauch im kirchlichen Kontext zur Kenntnis genommen.
Sie fordert die Opfer erneut auf, sich bei den diözesanen Expertengruppen oder bei anderen anerkannten Opferhilfestellen zu melden.
 
Synodalität in der Schweiz
Arnd Bünker, Leiter der Pastoralkommission der SBK, umriss ein Bild der Synodalität in der Schweiz und diskutierte mit den Bischöfen über die Zukunft des synodalen Prozesses in der Schweiz und die Schritte, die auf nationaler Ebene unternommen werden müssen.
 
Ernennungen
Die SBK nahm die folgenden Ernennungen vor:

  • Für den Frauenrat: Eleonora Biderbost und Antonia Fässler-Suter
  • Für die Liturgische Kommission: Céline Ruffieux
  • Für die Pastoralkommission: Marie-Andrée Beuret
  • Für die Nationale Koordination der spanischsprachigen Pastoralassistenten: José Luis Tejería Ruiz
     

Ökumenisches Gipfeltreffen – gemeinsam Flagge zeigen

Gemeinsame Themen, gemeinsames Vorangehen – der Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz und die Schweizer Bischofskonferenz haben sich an einer Retraite zu grundsätzlichen und aktuellen Fragen ausgetauscht. Die Vertreterinnen und Vertreter der beiden grossen Landeskirchen betonen ihre Absicht, die ökumenische Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

Zur Retraite vom 22. bis 23. November ins Kloster Kappel am Albis eingeladen hatte turnusgemäss die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS). Im Vordergrund des Treffens stand der Austausch über Chancen und Herausforderungen der Kirchen in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft. Ausgewählte Referentinnen und Referenten führten in aktuelle Themen – interreligiöse Spezialseelsorge, Religion und Staat, christliche Ökumene – ein. In der anschliessenden Diskussionsrunde bekräftigten die Mitglieder des Rats EKS und die Bischöfe ihren Willen, gemeinsame Herausforderungen auch gemeinsam anzugehen.

Prof. Dr. Reinhold Bernhardt von der Theologischen Fakultät der Universität Basel und Annette Mayer-Gebhardt, Seelsorgerin im Dienste der Pastorale de la santé der katholischen Kirche im Kanton Waadt, umrissen in ihren Inputs die Herausforderungen der religiösen Diversität der Gesellschaft für die christliche Seelsorge und skizzierten heute bereits bestehende, ökumenische Lösungsansätze. Seelsorgerinnen und Seelsorger bewegen sich in einem vielfältigen und dynamischen religiösen Umfeld und leisten in unterschiedlichen Lebenssituationen spirituelle und geistliche Unterstützung für Betroffene, unabhängig von ihrer Herkunft oder Glaubenseinstellung.  

Die ökumenische Bewegung ist eine Realität. Ungeachtet kultureller, ethnischer und sprachlicher Verschiedenheiten hat die christliche Botschaft universelle Ausstrahlung: Nächstenliebe und Solidarität mit jenen, die in Not, auf der Flucht oder von klimatischen und wirtschaftlichen Veränderungen bedroht sind. Unterstützung auch für die Jungen, die Familien, und ältere Menschen. In der Schweiz ist die Ökumene längst nicht mehr nur rein reformiert und katholisch. Mit der zunehmenden Durchmischung der Bevölkerung nimmt auch die Diversität der christlichen Glaubensgemeinschaften zu. Von dieser Vielfalt sollten sich die Kirchen inspirieren lassen, schlossen der katholische Pfarrer Rolf Zumthurm und sein reformierter Kollege, Serge Fornerod, ihre Präsentationen.

Die Beziehungen zwischen Religionsgemeinschaften und Staat sind kantonal in unterschiedlichen Modellen organisiert, dienen aber überall dem religiösen Frieden, dem guten Zusammenwirken und der Koordination des Engagements der Kirchen und Religionsgemeinschaften zum Wohle der gesamten Gesellschaften. Wie diese Kooperation auf nationaler Ebene gestaltet werden kann, bleibt eine offene Frage.

Der Rat EKS und die SBK bekräftigten zum Abschluss ihren Willen, zu wichtigen Themen auch weiterhin gemeinsam Flagge zu zeigen, die ökumenische Bewegung mitzugestalten und die Zusammenarbeit gezielt zu vertiefen.

schweizer Bischofskonferenz SBK