Liebe Schwestern und Brüder in Christus
Täglich erreichen uns aus den Ländern des Nahen Ostens Schreckensmeldungen. Wo die eine Kriegspartei vermeintlich besiegt ist, bilden sich wieder neue Fronten. Menschen, die fliehen mussten und vielleicht voller Hoffnung in ihre Heimat zurückgekehrt sind, müssen erneut fliehen. Angst ist ihr ständiger Begleiter! Glaube, Liebe und Hoffnung – grundlegende Tugenden des christlichen Lebens, die der Apostel Paulus uns allen ans Herz gelegt hat – werden weit in den Grundfesten erschüttert oder gehen gar verloren.
Unzählige Frauen und Männer engagieren sich im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen in all diesen Ländern und leisten einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft. Sie sind Lichtblicke auch in schwierigsten Zeiten. Das bezeugen unzählige Menschen. Die Unterstützung und Ermutigung durch die kirchlichen Hilfswerke ist auch in diesem Jahr dringend.
Mit dem Karwochenopfer, zu dem der Schweizerische Heiligland-Verein und die Franziskanerkustodie Sie auch in diesem Jahr einladen, zeigen wir die tiefe Verbundenheit mit unseren Schwestern und Brüdern in den Ursprungsländern des Christentums. Wir rufen auch in dieser Karwoche die Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz zur Solidarität mit den Christinnen und Christen im Nahen Osten auf. Wir wollen mit Spenden und Gebeten die einheimischen Kirchen und ihre Institutionen in ihren sozialen, pastoralen und katechetischen Tätigkeiten unterstützen.
Aber nicht nur Spenden helfen, sondern auch Begegnungen. Auf Reisen in die Länder des Nahen Ostens, die auch heute an viele Orte möglich sind, können wir unsere orientalischen Geschwister und ihre Lebenssituation näher kennenlernen. Da inzwischen auch zahlreiche Menschen aus den Ursprungsländern des Christentums in unserer Region leben, können wir ihnen auch hier begegnen und ihren Glauben, ihre Traditionen und ihr Leben besser kennenlernen.
Wir sind mit unseren Brüdern und Schwestern im Nahen Osten und auf der ganzen Welt auch im Gebet verbunden. Für diese Unterstützung, das bezeugen sie immer wieder, sind sie aus tiefstem Herzen dankbar.
Wir danken für Ihre Solidarität. Möge Gottes Segen auf diese geprüfte Region herabkommen und die ersehnte Versöhnung bringen.
Freiburg i.Ü., im März 2018
Die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte