Gemeinsam stark

Die Fachstelle Jugendseelsorge (Juseso) von Deutschfreiburg besteht aus unterschiedlichen Menschen, die alle ein Ziel verbindet: Das gute Zusammensein der Menschen fördern und unterstützen.

Ein Screenshot während des Interviews. Rosmarie Schärer, Corinne Zürcher, Monika Dillier (oben v.l.); Valentin Rudaz und Praktikantin Barbara Buchs (unten v.l.).

 

Ein Porträt der Fachstelle Jugendseelsorge von Freiburg gibt es nur im Gesamtpaket, stellte Monika Dillier gleich zu Beginn klar und ergänzt: «Wir können nur als Team etwas bewirken.» So sehe ich mich beim Online-Interview gleich vier Personen gegenüber: Der Stellenleiterin Monika Dillier, Corinne Zürcher, Valentin Rudaz und Barbara Buchs. Genauso unterschiedlich wie ihre Gesichter sind auch ihre Geschichten. Zürcher hat schon immer mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, vermisste in der Schule aber den Austausch über die Religion. Sie wollte den Jugendlichen auch in der Freizeit zur Seite stehen und sie spirituell begleiten. Rudaz war schon als Kind ein begeistertes Mitglied der Jubla. Als er den Bäckerberuf aufgrund einer Mehlallergie aufgeben musste, machte er sein Hobby zum Beruf. Dillier ist ursprünglich Biologin und Psychologin. Es ist kein Zufall, dass sie nun seit rund 30 Jahren in der kirchlichen Jugendarbeit tätig ist: «Hier gibt es ein gutes Gefäss, in dem die wichtigen Fragen des Lebens Platz haben.» Sie interessiert sich für das gute Zusammenleben von allen Wesen. Und Zürcher ergänzt: «Wir möchten die Gesellschaft verändern, uns für das Wohl der Gesellschaft einsetzen, damit die Menschen gute Momente erleben und ihr Leben reichhaltiger wird.» Buchs engagiert sich seit vielen Jahren in der Ministrantenarbeit und absolviert nun bei der Juseso ein Vorpraktikum für ihre Ausbildung zur Sozialpädagogin.

Altbewährtes und Neues

Das Team fasst den Begriff der Jugendarbeit sehr weit. Grundsätzlich ist das Team für die Förderung der Jugendarbeit im kirchlichen Bereich zuständig. Zu den regelmässigen Angeboten wie Leiterkursen für Ministrantinnen und Ministranten, Beratungsgesprächen oder dem obligatorischen Ranfttreffen kommen immer wieder aktuelle Projekte dazu. Im Dezember gingen sie auf Pausenplätze und befragten Schülerinnen und Schüler, was ihre Wünsche für die Welt und für sich selbst seien. Rudaz konnte mit der Jubla bei einem Adventsprojekt der  Freiburger Nachrichten mitmachen: Jeden Tag gab es ein Foto und einen Impuls aus einer der Schargruppen. Im Sommer war das Team auf der Alp Loasa bei Bruzella TI. Zusammen mit Jugendlichen aus Deutschland, Afghanistan und der Schweiz pflegten sie Weiden, hackten Holz, erneuerten Wege und führten nach Unwetterschäden Aufräumarbeiten durch. Eine spannende, aufregende und auch aussergewöhnliche Erfahrung.

Über Grenzen hinweg

Das Team der Juseso ist nicht nur mit der ganzen Deutschschweiz gut vernetzt, auch mit der französischen Schweiz gibt es eine gute Zusammenarbeit. «Die Nacht der Lichter führen wir über die Sprachgrenze hinweg durch und auch im Ethikcafé versuchen wir, mit französischsprachigen Personen eine Diskussionsplattform zu pflegen», erzählt Dillier.

Das neueste zweisprachige Projekt ist der Aufbau einer Jugendberatung. Hier wird die Coronasituation besonders spürbar. «Es bestehen viele Unsicherheiten bei den Jugendlichen. Einige haben gute Ressourcen und können es packen, anderen sind schneller von der Situation angeschlagen.» Auch bei der Jubla spürt Rudaz die Folgen der Pandemie: «Die Jugendlichen investieren sehr viel Zeit in die Vorbereitung von Anlässen. Da kann Corona auf die Motivation drücken. Bei der Vorbereitung der Sommerlager war zudem die psychische Gesundheit öfters ein Thema.» Bei Anlässen vor Ort werden die Leitenden aktuell besonders gefordert. Online-Anlässe sind in der Jugendarbeit nicht das gleiche, doch haben diese durchaus auch Vorteile. «Für einige Teilnehmende fiel die lange Anreise weg und wir mussten keine Mittagessen organisieren», erzählt Zürcher mit einem Schmunzeln.

Mit jungen Menschen und für junge Menschen etwas zu machen, reizt Zürcher noch heute. «Ich finde das Alter zwischen 15 und 25 Jahren super. Sie wissen schon viel, sind aber gleichzeitig noch offen für alles.» Rudaz ist dankbar für seine Zeit bei der Jubla und möchte als Kantonspräses etwas zurückgeben. Dillier findet es besonders wichtig, dass die jungen Menschen auch in der kirchlichen Jugendarbeit ihre Talente einsetzen und weiterentwickeln können.

Rosmarie Schärer